Nach dem gescheiterten „Angriff“ der Umweltorganisation Greenpeace
auf eine russische Ölbohrinsel in der Barentssee droht den
festgenommenen Aktivisten ein Verfahren wegen Piraterie.
Der Grenzschutz habe in dem Vorfall Anzeichen eines Verbrechens
gesehen, das unter den Artikel „Piraterie“ falle, teilte das
Ermittlungskomitee der Russischen Föderation am Freitag mit. Eine
„prozessuale Überprüfung“ sei eingeleitet worden. Auf Seepiraterie
stehen laut russischem Recht bis zu 15 Jahren Haft.
Beamte der russischen Küstenwache sind am Montag an Bord des Greenpeace-Schiffs "Arctic Sunrise"
gekommen, um dort eine "Inspektion" durchzuführen. Zuvor hatten die
Beamten mit dem Einsatz von Schusswaffen gedroht. Unter Protest ließen
sich die Aktivisten daraufhin auf eine Durchsuchung ihres Schiffes ein.
Die russische Küstenwache eskortiert mit dem Schiff "Viktor Kingisepp" seit rund zwei Tagen die "Arctic Sunrise", die vor Ort friedlich gegen geplante Ölbohrungen von Rosneft und ExxonMobil protestieren will. Die "Arctic Sunrise"
war von den russischen Behörden bereits in der letzten Woche die Fahrt
durch die Nord-Ost-Passage untersagt worden, obwohl das Schiff die
technischen Bedingungen erfüllt. Die Crew der Arctic Sunrise hatte sich hiernach dazu entschlossen, die Fahrt in arktische Gewässer trotz Durchfahrt-Verbots fortzusetzen.
Am Freitagmorgen haben 25 Greenpeace-Aktivisten aus ganz Europa auf einer Shell-Tankstelle unweit des Weltwirtschaftsforums in Davos protestiert. Sie kritisieren die Pläne des Konzerns, in der Arktis nach Öl zu bohren.
Die Aktivisten und Aktivistinnen aus Deutschland, Schweiz, Italien und Frankreich haben drei Tonnen Eis auf dem Vorplatz der Tankstelle verteilt. Auf dem Eis saß ein täuschend echter Eisbär. Am Dach der Tankstelle hing ein Transparent mit der Aufschrift: "Arktisches Öl - zu riskant".
Auch Kumi Naidoo, Exekutivdirektor von Greenpeace International, befindet sich auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF). Naidoo sagt: "Die gewaltigen Risiken, die Shell in der Arktis eingeht, sind für die Investoren, die unberührte Umwelt und das Klima gleichermaßen eine schlechte Nachricht. Nach einer Pannenserie in Alaska, bei der der Konzern von einem gefährlichen Zwischenfall zum nächsten strauchelte, ist klar: Shell ist nicht in der Lage, eine solch waghalsige Unternehmung auch nur annähernd sicher durchzuführen"..........
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25/01/13
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